Bura Bura und Hopp Hopp
Ich praktiziere dieser Tage viel Bura Bura. In dem Buch “Ikigai” von Ken Mogi wird Bura Bura als „lässige, sorglose Art des Schlenderns” bezeichnet. Deshalb mache ich das. Um mir bewusst sorglose Momente zu schaffen. Eigentlich müsste es heißen: um mich bewusst zur Sorglosigkeit zu zwingen. Aber ich bin ja auch verbal Pazifist.
Ich lese immer wieder kleine Passagen in diesem Buch, das den Kern der japanischen Lebensart beschreibt, die als Schlüssel für ein langes, gesundes und erfülltes Leben gilt.
Mogi beschreibt Menschen, die ihr ganz eigenes Ikigai gefunden haben. Zum Beispiel einen Sushimeister, der so viel Liebe und Sorgfalt in alle Bereiche seiner Arbeit steckt, dass Barack Obama nach einem Besuch in seinem Restaurant fast im kulinarischen Dreieck gesprungen ist und Jiro Ono, so heißt der Mann, und seine Kunst in den höchsten Tönen gelobt hat. Darüber hat Ono sich natürlich gefreut, aber dafür tut er seine Arbeit nicht. Er tut sie, um der Arbeit selbst willen.
Ikigai wird auch als „das, wofür es sich zu leben lohnt” übersetzt. Und das findet man nicht in so einer hohen Auszeichnung wie dem Lob des amerikanischen Präsidenten, sondern in allgegenwärtigen und alltäglichen Dingen.
Und so versuche ich dieser Tage nicht zu viel im Außen zu sein, sondern mehr in meinem Alltag und in meinem Ikigai. Ich habe das Glück, es gefunden zu haben. In meiner Familie, meinen Freunden, meinen Interessen und in meiner Arbeit.
Dort aufgetankt, kann ich rausgehen und wieder gestärkt dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird und aus dem Bura Bura wird wieder ein Hopp Hopp.
Wenn du das Buch auch mal lesen möchtest, dann kauf es doch gern bei meiner Freundin Anne in ihrem exzellent kuratierten Laden Parkhaus in der Schröderstraße in Berlin Mitte. Einen Abstecher dorthin kann man gut mit einer Runde Bura Bura verbinden, denn die Gegend dort ist schön. Wenn du nicht in Berlin bist oder grad nicht schlendern magst; sie hat auch einen Onlineshop.