Annas Reise zur mentalen Gesundheit
Ich sitze im Gespräch mit Anna Schürrle. Es geht um mentale Gesundheit und was unsere Ernährung zu unserem Wohlbefinden beitragen kann. Aber nicht nur die Ernährung beschäftigt Anna und mich, sondern auch das was sonst so um uns herum passiert, alles das Einfluss auf uns hat.
Und auf einmal fällt ein Satz, den ich so noch nie gehört habe und seitdem Anna ihn gesagt hat, höre ich ihn ständig in meinem Kopf:
Du sollst von innen nach außen leben und nicht von außen nach innen.
Paff! Auf einen Schlag wird mir auf einer anderen Ebene klar was gemeint ist mit dem Auf sich selbst Hören und sich freizumachen von Erwartungen und Bewertungen von außen.
Ich hab da wohl ein neues Mantra.
Wie oft fühle ich mich als mittelalte und unabhängige Frau, die ein glückliches Leben führt dann doch abhängig von Erwartungen anderer! Wann habe ich meine alte Freundin das letzte Mal angerufen? Oh, sie ist bestimmt enttäuscht von mir. Das ist nur ein kleines Beispiel. Jeder von uns könnte, wenn er wollte wahrscheinlich eine ordentliche Liste dieser Art verfassen.
Dass ich von meinen Bedürfnissen ausgehen soll und nicht von den Bedürfnissen anderer Menschen heißt für mich jedoch nicht, dass ich diese übergehen möchte. Vielleicht ist es eine Idee der Freundin zu schreiben, dass ich gerade sehr beschäftigt bin und in freien Minuten keine Lust zu telefonieren habe und dass ich trotzdem an sie denke. Dass sie mich natürlich aber jederzeit anrufen kann, wenn sie mich braucht. Und vielleicht würde sie zurückschreiben, dass sie sich richtig erleichtert fühlt nach meiner Nachricht, weil es ihr grade genauso geht.
Ich hatte mal eine Freundin, deren Bedürfnisse oft über meinen standen. Ich glaube, das lag nicht nur an meiner Perspektive, wenngleich auch diese eine große Rolle gespielt haben dürfte. Wenn ich eine Nachricht von ihr bekam, verspürte ich die Pflicht innerhalb von Minuten zu antworten. So ging das über Jahre mehrfach täglich. Wir haben auch zusammengearbeitet und wenn die Nachricht eine Frage enthielt, die ich nicht gleich beantworten konnte, wurde ich so nervös, dass ich körperlich reagierte. Wir arbeiten jetzt nicht mehr zusammen. Leider sind wir auch keine Freunde mehr. Ich konnte aber mein Innen nicht mehr überhören, weil das Außen viel zu laut wurde. Dass ich mein Innen erst so spät und dann alternativlos gehört habe, tat uns beiden weh. Mir ehrlich gesagt bis heute.
Heute habe ich also wieder ein Stück mehr gelernt auf mein Innen zu hören und zwar sooft und sogut es eben geht. Wenn man seine eigenen Bedürfnisse kennt und kommuniziert und die Bedürfnisse der anderen kennt und respektiert, dann kann das Zusammen funktionieren. You live and learn.
Und jetzt alle zusammen: Du sollst von innen nach außen leben und nicht von außen nach innen.
Durch Anna bin ich übrigens auch zum Matcha trinken gekommen. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Nancy betreibt sie die Health Bar, eine Plattform auf der sich alles um gesunde Ernährung und mentale Gesundheit dreht.
Hier gibt's viele Infos und phantastischen Matcha.
Außerdem freue ich mich sehr, dass Anna bei Fünf zu Eins zu Gast war und am 1.März die Episode mit ihr erscheint.